«Bright Minds» – Spezial Livestream zu «Mining the Atmosphere»

Warum negative CO2-Emissionen bitter nötig sind? «Bright Minds» gibt Antworten

18.04.2024 | MARÍA LUCÍA HÍJAR, ANNINA SCHNEIDER

Um dem Klimawandel wirkungsvoll und möglichst rasch entgegenzuwirken, sind technische Lösungen unabdingbar. Mit ihrer gross angelegten Forschungsinitiative «Mining the Atmosphere» schlägt die Empa nichts weniger als einen Paradigmenwechsel vor: von einer CO2-emittierenden zu einer CO2-bindenden Gesellschaft, die das Klimagas als wertvollen Rohstoff nutzt. Im Livestream am 25. April 2024 beleuchten Peter Richner und Nathalie Casas Herausforderungen, Lösungen und den Stellenwert der «atmosphärischen Mine» für Industrie und Gesellschaft.

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Um die Klimaerwärmung zu bekämpfen, haben sich zahlreiche Staaten inklusive der Schweiz das Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto Null zu senken. Dies kann indes nur ein Zwischenziel sein – denn längerfristig braucht es einen gesamtheitlicheren Lösungsansatz, mit dem sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre aktiv senken lässt. Mit «Mining the Atmosphere» hat sich die Empa zum Ziel gesetzt, das vom Menschen verursachte überschüssige CO2 der Atmosphäre wieder zu entziehen und es als Ausgangsmaterial für kohlenstoffhaltige Materialien zu nutzen. So soll ein neues globales Wirtschaftsmodell und die dazugehörigen Industriesektoren entstehen, die CO2 als Rohstoff der Zukunft in wertschöpfende Materialien umwandelt, um herkömmliche Baustoffe und Petrochemikalien zu ersetzen.

Das eingefangene atmosphärische CO2 kann mit Hilfe von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden und so fossile Rohstoffe, aber auch andere Werkstoffe ersetzen. Einfach ausgedrückt: Wir können das atmosphärische CO2 «aufwerten», indem wir das Klimagas als Ausgangsmaterial für eine breite Palette kohlenstoffhaltiger Materialien nutzen – von Kerosin über Polymere und Arzneimittel bis hin zu Bitumen für den Asphalt in unseren Strassen.

Natürlich ist die Wirkung auf das Klima dann am grössten, wenn die kohlenstoffhaltigen Materialien und die daraus entstehenden Produkte gesamthaft Milliarden von Tonnen Kohlenstoff binden könnten – Materialien also, die in sehr grossen Mengen umgesetzt werden. Deshalb liegt der Fokus in einer ersten Phase von «Mining the Atmosphere» auf Baumaterialien, etwa Zuschlagstoffe auf Kohlenstoffbasis für Beton und Asphalt sowie Wärmedämmstoffe. So wird die neue NEST-Einheit «Beyond Zero» verschiedenste CO2-negative Innovationen enthalten, um zu demonstrieren, ob und wie Gebäude als langfristige Kohlenstoffsenken wirken können.

Ein langer Weg – den wir schon heute in Angriff nehmen sollten

Selbstverständlich ist der «Mining the Atmosphere»-Ansatz enorm energieintensiv; er verspricht daher nur dann nachhaltige Lösungen, wenn uns die Energiewende hin zu Erneuerbaren vollumfänglich gelingt. Sprich: Er ist der zweite Schritt auf dem Weg in eine wahrlich nachhaltige Zukunft. Doch die Umwandlung von CO2 zu kurz- und längerkettigen Kohlenwasserstoffen ist nicht nur energetisch, sondern auch chemisch beziehungsweise katalytisch äusserst anspruchsvoll. Forschende der Empa entwickeln daher unter anderem neue katalytische Prozesse und Katalysatormaterialien, die für die verschiedenen chemischen Umwandlungsreaktionen benötigt werden, sowie innovative Energietechnologien und neuartige kohlenstoffhaltige Baumaterialien.

Über Bright Minds

Die Video- und Livestream-Serie präsentiert die hellen Köpfe, die an der Empa faszinierende Innovationen entstehen lassen – mit dem Ziel, das Leben und die Welt von morgen nachhaltiger zu machen.

Erfahren Sie am 25. April 2024 in einer «Special Edition» von «Bright Minds» mehr über dieses faszinierende Konzept, die Projekte und die Köpfe dahinter. Nehmen Sie an der Diskussion teil und senden Sie Ihre Fragen im Voraus an . Wir freuen uns darauf, Sie online zu «sehen»!

Redaktion / Medienkontakt
Amanda Caracas
Kommunikation
Tel. +41 58 765 60 59
amanda.caracas@empa.ch

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